13. Februar 2018

Saatgut Tauschbörse am 24.02. 15-18 Uhr

Obwohl wir gutes Gemüse schätzen, sind 75 % der Kulturpflanzen weltweit aus dem Anbau verschwunden. Gleichzeitig wachsen die Konzerne, die Saatgut patentieren und verkaufen. Heute ist Saatgut, das von jeder Pflanze im Überfluss produziert wird, eine Ware geworden, die wir jedes Jahr neu erwerben.
Mit der Bremer Saatgut Tauschbörse möchten wir dieser Entwicklung entgegenwirken: Durch Tauschen möchten wir regionales Saatgut erhalten und verbreiten. Dafür brauchen wir dich!

SAMSTAG, 24. FEBRUAR von 15 - 18 UHR

in der KlimaWerkStadt, Westerstraße 58, 28199 Bremen

 

PROGRAMM

15.15 Einführung: Wie erkenne ich "gutes“ Saatgut?
16.00 Vortrag & Diskussion: Die Fusion von Bayer und Monsanto
Dr. Thomas Dürmeier (Goliathwatch)
Jutta Sundermann (aktion agrar)
17.15 Praxistipp: Eigenes Saatgut gewinnen

SO FUNKTIONIERT DAS TAUSCHEN:

  • Bring dein samenfestes Saatgut mit (d.h. keine F1-Hybride), am liebsten regional und ökologisch. Wir sammeln das Saatgut auf einem betreuten Tauschtisch. Du kannst vor Ort kleine Tüten basteln, um dir von dem mitgebrachten Saatgut der anderen etwas mitzunehmen.
  • Wenn du hochwertiges Saatgut zu vergeben hast, bekommst du einen separaten Tisch, um dein Saatgut zu tauschen. Bitte melde dich dafür an unter info@klimawerkstadt-bremen.de
  • Tauschen gegen Spende ist auch möglich – die Veranstaltung ist aber keine reine Verschenke-Aktion, denn wir möchten das Saatgut wertgeschätzt wissen.
Veranstaltet in Kooperation mit der KlimaWerkStadt, Bremen im Wandel, dem Gärtnerhof Oldendorf, Goliathwatch und aktion agrar

Weitere Informationen zum Vortrag "Die Fusion von Bayer und Monsanto":
Die großen Saatgut- und Pestizidkonzerne sind im Aufbruch. Eine Megafusion folgt der nächsten. Die Zusammenschlüsse von Dow Chemicals-Du Pont und Syngenta-ChemChina wurden von der EU-Kommission bereits genehmigt. In der Sommerpause meldete Bayer seine gewünschte Übernahme von Monsanto an. Der Konzern Bayer-Monsanto würde 30% des Weltsaatgutmarktes und 25% des Weltpestizidmarktes kontrollieren. Auf Grund der Dimension dieser Fusion wird sie zur Zeit einer erweiterten Prüfung durch die EU unterzogen. Sollten diese drei Mega-Konzerne nicht in letzter Sekunde verhindert werden, drohen sie in Zukunft zusammen 60% des weltweiten Pestizid- und Saatgutmarkt zu kontrollieren.

Was bedeutet dies für unser Essen und unsere Umwelt? Welche Folgen hat die neue Marktmacht für die Länder des Globalen Südens und Globalen Nordens? Kann die Bayer-Monsanto Fusion noch verhindert werden? Ist mit dem Bayer-Monsanto Deal der Zyklus der Mega-Fusionen abgeschlossen oder zeichnen sich noch ganz andere Übernahmen ab, orientiert an neuen Geschäftsmodellen wie Digitalisierung und den neuen Gentechnologien? Gibt die Fusion den Takt an für weitere Fusionen und Oligopole im Agar- und Ernährungssektor? Was sind die Folgen für die Welternährung? Wie kann die Zivilgesellschaft den immer größer werdenden Konzernen entgegentreten? Kann eine Verschärfung des Wettbewerbsrechts Abhilfe schaffen und wie kann dies erreicht werden?


Referent: Dr. Thomas Dürmeier, Volkswirt und Campaigner bei Goliathwatch, Hamburg.
Volkswirt, Autor der Streitschrift „Bayer & Monsanto – Ohnmacht der Wettbewerbskontrolle“