24. September 2015

Kein Gemüse ohne Saatgut

Wie syrische Kulturpflanzen dank einer weltweiten Saatgut-Bank erhalten werden

Ein spannender Artikel in der heutigen Süddeutschen Zeitung: Saatgut spielt eine extrem wichtige Rolle für Ernährungssouveränität - es ist die Grundlage jeden Gemüseanbaus. Doch wie das Saatgut der heimischen, hitzeresistenten Kulturpflanzen erhalten, wenn im Land seit schon über 4 Jahren ein Bürgerkrieg andauert?


Kopiert von www.sueddeutsche.de
Zum Original-Artikel geht es HIER.

Globaler Saatgut-Tresor wird erstmals benötigt 
Im ewigen Eis Spitzbergens lagern Samen von Kulturpflanzen aus allen Winkeln der Erde. Jetzt wird der Tresor geöffnet: der Syrien-Krieg ist schuld. 
von Christoph Behrens 
In Spitzbergen befindet sich die Backup-Festplatte der globalen Ernährung. Tief im Inneren eines Berges, umhüllt von Permafrost, lagert auf der norwegischen Insel die größte Saatgut-Sammlung der Welt. Geschützt vor Hitze, Naturkatastrophen und Kriegen sollen im "Svalbard Global Seed Vault" mehr als 860 000 Samen von Kulturpflanzen aus so gut wie jedem Land der Erde die Jahrhunderte überdauern. "Die ultimative Versicherungspolice für die Nahrungsversorgung der Welt", so umschreiben die Vereinten Nationen die Funktion der Bank. 
Gerade läuft die erste Abhebung ihrer Geschichte. Schuld ist der Bürgerkrieg in Syrien, wo die Kämpfe nicht nur Menschenleben und Kulturgüter, sondern auch die Samenbank Aleppos gefährden, die hitzeresistente Getreidesorten des Nahen Ostens aufbewahrt. Zwar schaffte es das Institut selbst bislang weitgehend unbeschadet durch den Krieg. Doch können die Wissenschaftler wegen der Gefahren die kostbaren Proben nicht mehr an Züchter und Forscher weitergeben; die wichtige Rolle als Verteilknoten in der Region ist somit verloren. Das Internationale Zentrum für Agrarforschung in trockenen Regionen (ICARDA) mit Sitz in Beirut fordert daher rund 130 ihrer 325 Kisten aus Spitzbergen zurück.
Mit dem Saatgut sollen neue Sammlungen aufgebaut werden
Man arbeite daran, das von ICARDA eingelegte Saatgut zurückzugeben, bestätigt die UN-Organisation "Crop Trust", die das Depot in Norwegen verwaltet. Rund 116 000 Proben, hauptsächlich Weizen, Gerste und Kichererbsen, sollen aus dem Bunker geholt werden. "Die Sicherheitsvorkehrungen dafür werden gerade getroffen", sagt Brian Lainoff, Sprecher von "Crop Trust". Die Idee sei, die Saaten in den Libanon und nach Marokko zu schicken. Dort wollen ICARDA-Forscher die Samenkörner pflanzen und aus den Gewächsen neue Sammlungen für die arabische Welt aufbauen - ein Backup vom Backup also. 
Diese Sammlungen vor Ort sind äußerst gefragt. Im Gegensatz zu dem Bunker in Norwegen sind sie nicht ausschließlich zur Sicherung des genetischen Materials gedacht, sondern sorgen auch für dessen Weitergabe. Sieben solcher "aktiven" Gen-Banken existieren weltweit, in den vergangenen 25 Jahren verteilten sie rund eine Million Proben an Wissenschaftler, Züchter, Bauern in 191 Staaten. Der Ausfall der syrischen Zweigstelle ist daher ein großer Verlust. Wegen der Kämpfe verlegte die ICARDA bereits 2012 ihr Hauptquartier von Aleppo nach Beirut im Nachbarland Libanon. Bewaffnete Milizen hatten die Felder besetzt, auf denen die Wissenschaftler Saatgut produzierten. 
Die aus Spitzbergen angeforderten Proben sollen nach ihrer Vervielfältigung am Ende dorthin wieder zurückkehren. Wie lange das dauert, weiß keiner. "Möglicherweise bis zu zehn Jahre", schätzt Lainoff. Angst um die Bestände haben die Getreidebanker nicht. Für Lainoff zeigt die Abhebung, "dass die Sammlung ihren Zweck erfüllt".

22. September 2015

Draußen-Kino: 10 Milliarden

Samstag ist endlich Draußen-Kino!
Wir zeigen den Film "10-Milliarden - Wie werden wir alle satt?" von Valentin Thurn.

Filmstart ist um 20 Uhr.
Bringt euch Decken und Sitzunterlagen mit, wir sorgen für Popcorn und Glühwein!

Eintritt ist wie immer frei, aber wie immer freuen wir uns über Spenden :)


21. September 2015

Yeah Straßentheater!

Klimatheater und Straßenkatastrophe!

Ein kostenloser Wochenend-Workshop für Jugendliche ab 14 Jahren.
Jetzt anmelden!

Nicht viel proben, sondern gleich auf die Straße! Dort erstmal gucken, was geht: Was erzeugt Aufmerksamkeit? Wie reagieren die Passanten? Wo entstehen Begegnungen? Wo wird der Alltag zur Spielwiese, das Pflaster zur Bühne?

Dann ein kurzer Input über Inhalt (Klimawandel) und Form (verschiedene Ansätze von Straßentheater), um gemeinsam Ideen zu entwickeln.

Und die Ideen umsetzen: ohne großartige Requisiten und Kostüme, aber mit viel Gespür für die Situation und Spaß am Spiel. Nicht nur vor, sondern mit den Zuschauern - ob wir uns als verzweifelte Kunden bei der Wahl der besten Klima-Katastrophen-Kleidung beraten lassen oder als eine Gruppe von Investoren auf der Suche nach dem überschwemmungssichersten Standorten der Stadt sind...
Zum Abschluss machen wir eine Performance beim Erntefest auf der Lucie!

Wer: Jugendliche ab 14 Jahren
Wann: 03.+ 04.10. (Sa+So), jeweils 10-18 Uhr
Wo: Treffpunkt ist die Lucie (Lucie-Flechtmann-Platz in der Westerstraße/Bremer Neustadt)
Kosten: Keine
Anmeldung/ bzw. Fragen unter: iser.eimer@gmx.de



Leitung: Jörg Isermeyer tourte als Straßenmusiker durch halb Europa und lebt heute als Schauspieler, Regisseur, Theaterpädagoge, Musiker und Schriftsteller in Bremen. Straßentheater-Workshops im In- und Ausland, verschiedene Preise für Romane und Theaterstücke. Ansonsten bewegt er sich in der freien Szene irgendwo zwischen Trash-Comedy, Sperrmülltheater, Klassikerverwurstung und

Gefördert von der Bingo Umweltlotterie und der Umweltbildung Bremen.

20. September 2015

Lucie im Kino!

Wer Lust hat, die Bremer Neustadt im Kino vorgestellt zu bekommen,
hat von Montag bis Mittwoch jeweils um 20 Uhr die Möglichkeit Kurzfilme von verschiedenen FilmemacherInnen im City 46 anzuschauen:
http://www.city46.de/programm/september-2015-uebersicht/stadtteilfilm.html#c18776

Ein Film über die Lucie ist auch dabei :)

Stoppen wir TTIP und CETA - Jetzt oder nie!

Großdemonstration in Berlin am 10.10.2015


Ihr habt bestimmt schon von dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP (zwischen der EU und den USA) und CETA (zwischen der EU und Kanada) gehört – "Wirtschaftsvertreter und interessengeleitete Politiker in der EU und den USA versprechen uns mehr Wachstum und Arbeitsplätze. Sie wollen mehr Handelsströme und mehr Marktfreiheit und Rechte für Konzerne. Dafür sollen Verbraucherschutz- und Umweltstandards schrumpfen". Durch das Inkraftreten würden Standards in sämtlichen Lebensbereichen, speziell auch in der Landwirtschaft abgebaut werden. Die Einführung wäre zugunsten der Großkonzerne und ginge zu Lasten der Kleinbauern. Es würden in der Landwirtschaft Gesetze und Regeln in den Bereichen Gentechnik, Einsatz von Wachstumshormonen, Klonen, Biopatente, Einsatz von Chemikalien, Lebensmittelverarbeitung, uvm. beeinflusst werden. Es ist unter anderem ebenfalls ein Klagerecht von Unternehmen gegen Staaten vorgesehen, wenn Gesetze ihren Gewinn schmälern könnten (Infos von www.ttip-unverhandelbar.de und www.abl-ev.de)


Es wird aus diesem Grund eine Großdemonstration in Berlin am 10.10.2015 veranstaltet. Aus Bremen fahren ebenfalls Busse hin, die der BUND organisiert. Abfahrt ist um 7 Uhr am Cinemaxx beim Bremer Hauptbahnhof. Zurück geht es gegen 17 Uhr. Kosten circa 30 €. Anmeldung bei: Anne Peper: anne.peper@bund-bremen.net, 0421 - 790020. Meldet euch früh an, dann können gegebenenfalls noch zusätzliche Busse organisiert werden.


Fahren wir zur Demo und zeigen, dass eine breite Masse dieses Abkommen nicht möchte!

4. September 2015

Das Potential des scheinbar Leblosen

Wie ihr vielleicht schon gesehen habt, liegen seit Anfang des Jahres Baumstämm, bzw. ein Baumstumpf bei uns auf dem Platz. Der Plan war ursprünglich mit der Motorsäge Sitzgelegenheiten daraus zu bauen. Da wir zu langsam waren, hat sich die Natur mit aller Kraft zurückgemeldet: Aus dem scheinbar toten Holz wuchsen plötzlich neue Triebe aus...der Baum wollte weiterleben. Dieser Akt des Widerstands hat uns fasziniert und wir haben zusammen mit Jugendlichen eines internationalen Jugendaustauschs den Baum bei seinen Bestrebungen unterstützt: Der Baumstumpf wurde mit Holzpaletten umrahmt und mit Erde versorgt. Jetzt haben die neuen Triebe wieder Nährstoffe zur Verfügung und die Grundlage für den Wachstum eines neuen (des alten) Baumes ist gelegt! Respekt vor der Natur!

3. September 2015

Die Zeit der Ernte

So nach und nach werden auch die letzten Gemüsesorten auf der Lucie reif. Die ersten Kartoffeln der Sorten Heideniere (Kartoffel des Jahres 2015) und Mayan Gold (Edelkartoffel) sind im Rahmen eines Jugendaustausches geerntet worden.Insgesamt haben wir 6 verschiedene Sorten an Kartoffeln gepflanzt, um auf die Artenvielfalt aufmerksam zu machen. Als die dicken Bohnen geerntet wurden war die Überaschung in zweierlei Hinsicht groß - zum einen waren sie farblich einzigartig, zum anderen waren sie rießig (siehe Bild im Vergleich zu einem Cent-Geldstück)! Kaum zu glauben, aber war. Die Bohnen als Beispiel zeigen zudem wie die Natur ihre "Produkte" verpackt - könnten wir uns eventuell hier nicht im Bereich Verpackungsgestaltung (zu 100% biologisch abbaubar) inspirieren lassen? Kommt vorbei und lasst euch überaschen was die Natur bereit hält!