29. August 2016

Integrationsgarten am Niedersachsendamm

Gute Nachrichten aus der Neustadt! An der Flüchtlingsunterkunft am Niedersachsendamm ist dank der Ökostadt Bremen und am Vorbild der Lucie ein kleiner neuer, wunderschöner Garten entstanden!


Kopiert aus dem Weser Kurier Zum Original-Artikel geht es HIER.

Gärtnern ist gemeinsame Sprache


29.08.2016
SÜD / Integrationsgarten Niedersachsendamm © Walter Gerbracht
Ein ungewöhnlicher Integrationsgarten ist am Flüchtlingswohnheim am Niedersachsendamm entstanden. (Walter Gerbracht)

„Das Vorbild für die Gestaltung ist der Lucie-Flechtmann-Platz gewesen, weil dort ebenfalls der Wunsch bestand, eine Betonwüste zu bepflanzen“, sagt Eric Stellmacher von Ökostadt Bremen. Das Gärtnern von und mit Flüchtlingen solle allerdings nicht nur den tristen Innenhof zwischen den übereinander gestapelten Wohncontainern verschönern. „Sondern die Geflüchteten können auf diese Weise auch Sprachbarrieren überwinden und eine Begegnung auf Augenhöhe mit Einheimischen erleben“, erklärt Stellmacher den gewünschten Effekt. Auch wenn noch nicht allzu viele der Nachbarn aus Huckelriede bislang der Einladung gefolgt seien, sich tatkräftig an der Gartengestaltung zu beteiligen.

„Gemeinsam etwas tun – sei es beim Kochen, beim Fahrräder reparieren oder beim Gärtnern – ist die beste Möglichkeit sich gegenseitig näher kennen zulernen“, weiß Uwe Eisenhut von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aus Erfahrung. Er hat viele Jahre ein Flüchtlingsheim in Huchting geleitet und ist nun Bereichsleiter Asyl bei der AWO, die auch für die Einrichtung am Niedersachsendamm zuständig ist. „Außerdem ist es eine schöne Abwechslung für die Menschen, deren Alltag zur Zeit hauptsächlich von Warten geprägt ist“, ergänzt seine Kollegin Gesa Havekost, die am Niedersachsendamm als pädagogische Mitarbeiterin arbeitet.

SÜD / Integrationsgarten Niedersachsendamm © Walter Gerbracht
Auf dem ehemaligen Militärgelände wachsen inzwischen Tomaten. (Walter Gerbracht)


Für die Heimbewohner bedeute es auch ein großes Stück Lebensqualität, selbst ihre Umgebung mitgestalten zu können, hat Stellmacher außerdem beobachtet: „Das Warten erzeugt ein Gefühl der Machtlosigkeit, aber im Garten können sie mitbestimmen und aktiv ihre Ideen umsetzen.“ Mit großem Engagement hat beispielsweise ein syrischer Bewohner des Heims aus herumliegenden Pflastersteinen einen kleinen Weg verlegt, der in einem Rondell endet. Darauf stehen bunt bemalte Autoreifen, die zu einer runden Pyramide aufgestapelt sind. Auch darin sind meist gespendete Blumen und Kräuter zu finden, denen es sichtlich gut geht.

Auffällig ist, dass auch viel Essbares in den Beeten und unter kleinen Plastikplanen zu entdecken ist: Tomaten stehen da neben Paprika und zahlreichen Kräutern. „Viele Gemüsesorten und Kräuter, die wir Deutschen gerne essen, sind auch im arabischen Raum sehr beliebt“, sagt Stellmacher dazu. Nur die Minze, darauf haben die Bewohner besonders viel Wert gelegt. Tee und aus frisch geernteten Blättern ist ein Stück Heimat in der Fremde.

Falls nebenan weitere Flüchtlinge in Holzhäuser ziehen sollten (wir berichteten) könnte das Projekt ausgedehnt und auch in der Erde geackert werden, verraten die Verantwortlichen. Bei einem ähnlichen Projekt, das bereits seit längerer Zeit neben einem Flüchtlingsheim im Bremer Osten läuft, finden mittlerweile auch zahlreiche andere Aktivitäten auf und um den Integrationsgarten statt.
Genau das wollen wir erreichen, dass es nachhaltige Wirkung entfaltet und von selber weiterläuft – wir wollten dafür nur den Samen legen“, sagt Stellmacher. Finanziert ist das Projekt vom Umweltsenator sowie Privatspendern wie der Sparkasse und anderen. Bereits nach drei Monaten Laufzeit, also doppelt so schnell wie geplant, hat sich nun auch ein Flüchtling bereiterklärt als Ein-Euro-Jobber den Garten unter seine Fittiche zu nehmen. Die AWO hat daher nun das Projekt offiziell von Ökostadt Bremen übernommen und überlässt den Bewohnern seither die weitere Planung des Gartens.

Dieser wiederum ist mittlerweile bereits beliebter Treffpunkt der Bewohner geworden. „Hier ist immer was los und erst sind die Kinder zum Gucken gekommen, dann die Eltern“, beschreibt Stellmacher die Annäherung der Bewohner an das grüne Treiben auf dem Hof.
Die Männer der Einrichtung haben mittlerweile aus Holz viel genutzte Sitzgelegenheiten gebaut. „Und sie waren froh, endlich wieder etwas handwerklich tun zu können“, erinnert sich Havekost und ist gespannt, welche Idee als nächstes kommt. Für Eisenhut ist es erst der Anfang: „Genau das macht das Projekt aus – es muss wachsen wie die Pflanzen.“

Wer im Integrationsgarten am Niedersachsendamm mitgärtnern möchte, kann sich bei der AWO an Gesa Havekost unter 96038475 oder per Mail an die Ehrenamtskoordinatorin Laura Jacobs l.jacobs@awo-bremen.de wenden.

27. August 2016

Knips die Sonne an!


Morgen ist wieder Flohmarkt! Ab 10 Uhr Aufbau, ab 11 könnt ihr stöbern. Wer zuerst kommt, findet noch andere Überraschungen ;)


26. August 2016

Spielplatz-Regelung für die Lucie

Unterstützt uns bei unserem Vorhaben:
Kein Alkoholkonsum auf der Lucie von 8 - 18 Uhr


Liebe Stadtgarten-Freund/innen und Nachbar/innen vom Lucie-Flechtmann-Platz,

wir erleben gerade den vierten Stadtgartensommer mit dem Projekt „Ab geht die Lucie“. Nicht alles würden wir nochmal genauso machen wie beim ersten Mal, aber insgesamt ziehen wir ein positive Bilanz: Die Lucie macht sehr viel Spaß - wir wünschen uns weiterhin einen grünen und lebendigen Lucie-Flechtmann-Platz.

Gute Stimmung auf dem Sommerfest 2016

Leider gibt es aktuell ein Problem, das uns herausfordert. Wie schon im letzten Sommer ist unser Dialog mit den Lucie “Stammgästen“, also den verschiedenen wohnungslosen, oft alkoholkranken Menschen, die sich dauerhaft auf dem Lucie-Flechtmann-Platz aufhalten, in Schieflage geraten. Letztes Jahr haben wir vermutlich unser eigenes Problem gefördert: Mit unserem Gewächshaus haben wir uns einerseits einen kleinen Traum erfüllt und in den frühen Sommermonaten Aubergine und Melonen in Bremen angebaut. Spätestens ab August jedoch war das Gewächshaus „besetzt“ und Gespräche mit den Wohnungslosen sind wirkunglos geblieben. Die Folge war, dass wir das Gewächshaus wieder abbauen mussten. Die nächtlichen Gelage, der Lärmpegel, vor allem auch der viele Müll, sowie eine unangenehme Atmosphäre auf dem Platz haben zu der Konsequenz geführt, dass es seitdem keine Überdachungen mehr auf der Lucie gibt.
Wir haben den Wohnungslosen wiederholt erklärt: „Die Lucie ist Garten für alle, aber kein Platz zum Schlafen, kein Lager für Kleidung, Essen, Schlafsäcke usw.“. Und wir haben entsprechend gehandelt und alles entsorgt was nicht zum Garten gehörte.

Zudem haben wir an verschiedenen Stellen nach Unterstützung gesucht, als die Stimmung gekippt und ein offener Streit zwischen „uns“ und den Wohnungslosen entstanden war. Doch weder im Ortsamt, noch bei der Inneren Mission, noch bei der Polizei hatte man Kapazitäten für unser Anliegen. 

Wir möchten nicht, dass sich diese Situation wiederholt!

Nachtrag vom 29.08.: Wir wissen und können gut nachvollziehen, dass sich genannte Insitutionen vergangenen September dringenderen Fragen gewidmet haben, nämlich der Unterbringung der ankommenden Geflüchteten u.a.. Wir wurden ansonsten vom Ortsamt immer sehr unterstützt. Mit diesem Brief wollen wir uns nicht beschweren oder Dritten Vorwürde machen, sondern unsere Situation und aktuellen Unterstützungsbedarf schildern.


Gerade letztes Wochenende gab es eine Prügelei zwischen Betrunkenen auf dem Platz. Es wurde wieder dort geschlafen, ein Zelt aufgebaut, es gab viel Lärm und Müll. Von einer Nachbarin, dieser unser Projekt immer sehr unterstützt hat, haben wir nun gehört, dass eine Grenze überschritten ist: Sie stellt das Lucie-Projekt unter diesen Umständen in Frage.

Das schockiert uns sehr auf der einen Seite, anderseits haben wir Verständnis. Auch wir sind von der Situation sehr genervt, haben genug Scherben weggefegt und unfruchtbare Gespräche geführt. Aber wir glauben nicht, dass ein Lucie-Flechtmann-Platz ohne Garten die Lösung ist. Die alkoholkranken Lucie-Stammgäste gäbe es auch ohne Garten immer noch. Sie sind ein Teil unserer Gesellschaft und unserer Stadt. Aber es müssen Regeln für ein gutes Miteinander eingehalten werden.

Auch wissen wir, dass nicht jeder Lärm den Stammgästen zuzuschreiben ist. Die Neustadt verändert sich derzeit und es sind mehr Gruppen nachts laut unterwegs, als noch vor wenigen Jahren. Einen Teil des nächtlichen Lärms können wir daher nicht beeinflussen.

Spielplatz-Regelung für die Lucie 

Wir haben aber folgende Idee, die dauerhaft zu einer angnehmeren Atmosphäre auf der Lucie führen soll: Wir möchten eine Spielplatzregelung einführen. Zwischen 8:00 und 18:00 Uhr soll auf dem Platz kein Alkoholkonsum erlaubt sein. Beispiele aus anderen Städten haben gezeigt, dass das funktioniert, z.B. Würzburg oder Potsdam. Wir haben lange darüber diskutuert und glauben, dass diese Regelung eine gute Lösung und Chance für die Lucie ist! Daher haben wir einen entsprechenden Bürgerantrag beim Ortsamt gestellt: Die Lucie soll ein Begegnungsort für alle Nachbar/innen bleiben und nicht nur für diejenigen, die sich lautstark und betrunken durchsetzen.

Bitte unterstützt uns bei diesem Vorhaben!

Natürlich sind wir offen für eure Gedanken zu dieser Problematik. Bitte sprecht mit uns darüber, wenn euch etwas an unserem Projekt stört. Lasst uns gemeinsam einen Lucie-Flechtmann-Platz gestalten, auf dem wir uns alle wohlfühlen!


Kontaktiert uns bei unseren regeläßigen Treffen: 
Jeden Montag um 18:30 Uhr Plenum
Jeden Dienstag und Donnerstag ab 18 Uhr Gießen
Jeden Sonntag ab 16 Uhr Gemeinsames Gärtnern

Oder bei einer der kommenden Veranstaltungen:
Sonntag, 28.08.2016 ab 11 Uhr Flohmarkt
Sonntag, 04.09.2016 um 15 Uhr „Das rollende Vorlese-Sofa

17. August 2016

[Bilder] Lucie Sommerfest

Das war das wunderschöne Lucie-Sommerfest!
So viele Besucher/innen haben wir selten begrüßt - wow :)
Viel Musik, Pizza aus dem Lehmofen, ein Workshop zum Gewinnen von eigenem Saatgut - und eine richitg gute Stimmung! Es war ein toller Tag, auch wenn wir ihn am Rande unserer Kapazitäten gewuppt haben - schön dass ihr alle da wart und Danke an alle, die mitgeholfen haben!!

Hier gehts zum Weser-Kurier Artikel über das Fest: Sommerfest im Lucie-Stadtgarten

Lucie ist ein Mitmach Garten :) 

Tragt doch beim nächsten Mal gern auch eine Kleinigkeit dazu bei, dass es ein schönes Fest wird. Vielleicht mit einer Kuchenspende fürs Buffet oder ein paar Euros in der Spendendose. Für die Lucie ist am Ende diesen Tages finanziell leider nichts übrig geblieben, die Spendeneinahmen haben gerade gereicht um die Ausgaben für zB Getränke und Aufwandsentschädigungen für die Bands zu zahlen. Aber mit Dixi-Klo,Wasser zum Gießen und Versicherung haben wir laufende Kosten, die gedeckt werden müssen. 2 Euro reichen schon und machen die Orga unserer kleinen Neustadt-Oase deutlich leichter!!